Palazzo Pitti

Unvollendetes Gebäude erinnert an Aquädukte.
Genialer Blick vom Dach

First Post:

Lavinia
Ich saß vor meiner Frisierkommode und starrte in den Spiegel. Dunkle Schatten lagen unter meinen Augen. Seit ich vor zwei Tagen mit meiner Schwester Lucia und meinem Bruder Leonardo in Florenz angekommen war, konnte ich nicht mehr richtig schlafen. Es war einfach ungewohnt, im Palazzo Pitti zu wohnen. Seit die Familie de'Medici den Palazzo vor einem Monat an meinen Vater verkauft hatte, wurde wieder daran gebaut. Ich und meine Geschwister lebten natürlich im fertigen Teil, es war trotzdem ungewohnt, in einem halbfertiges Haus zu leben. Ich sah auf, als ich das Geräusch der Tür hinter mir hörte. "Na sorellina, gut geschlafen?" Ich sah meinen Bruder genervt an. "Spinnst du Leonardo? Man kommt nicht einfach so in das Zimmer eines Mädchens, auch nicht, wenn das Mädchen deine Schwester ist!" Ich zog meinen Seidenmantel enger um mein Unterkleid. "Ich bin nicht mal fertig angezogen!"

Lucia (First Post):

Ich regte mich gerade über den Lärm der Baustelle am Palazzo auf, während ich gelangweilt aus dem Fenster sah. Meine Schwester beschwerte sich schon über den Lärm, seit wir hier eingezogen waren. Warum musste uns unser Vater genau jetzt nach Florenz schicken? Hätte er nicht wenigstens warten können, bis der Palazzo fertig gebaut war?
Das nächste, das ich hörte, war meine Schwester, die anscheinend gerade Leonardo an schrie. Ich konnte aber nicht genau verstehen, worüber sie diskutierten.
Was zur Hölle haben die beiden jetzt schon wieder angestellt?! Ich seufzte und ging aus dem Zimmer, um nachzusehen, was bei den beiden los war. Die Tür zum Zimmer stand offen und das erste das ich sah, war mein Bruder, der gerade am Türrahmen lehnte.
"Warum schreit ihr so rum?! Hier leben vielleicht noch andere Menschen." Ich sah die beiden genervt an.

Lavinia
Ich seufzte und stand auf. "Erstens: Ich habe nicht geschrien. Zweitens: Was würdest du sagen, wenn du nur halb angezogen wärst, und dein Bruder spaziert einfach so in dein Zimmer?" Ich warf Leonardo einen verärgerten Blick zu, den er mit einem belustigten quittierte. "Ja, sehr witzig!" fauchte ich ihn an. "Mio Dio, dieser Krach macht mich noch verrückt!"

Lucia:
"Mich auch.", gab ich zurück.
"Ich bekomme noch Kopfschmerzen. Können wir nicht irgendwohin gehen?"
Wenn wir noch eine Weile in Florenz wohnen würden, sollte ich mich vielleicht erst einmal an den Palazzo statt an die Stadt selbst gewöhnen, aber gerade wollte ich einfach nur weg.

Lavinia
Ich schüttelte den Kopf. "Ich muss mich noch anziehen, wie du siehst." Ich deutete auf meine wenig formelle Erscheinung. "Und dann müssen wir in die Kirche. Es ist Gründonnerstag, ganz Florenz wird da sein. Und von uns wird erwartet, ebenfalls zu erscheinen." Leonardo löste sich vom Türrahmen und ging hinüber zu einer Gruppe von Sesseln. "Von euch vielleicht. Ich habe wichtigeres zu tun!" Er ließ sich in einen Sessel fallen.

Lucia:
"Wo musst du jetzt schon wieder hin?", fragte ich meinen Bruder und setzte mich neben ihn.
Wahrscheinlich würde sich Lavinia gleich wieder beschweren und und aus dem Zimmer werfen, aber mich interessierten Leonardos aufgaben einch zu sehr. Vielleicht hatten sie ja sogar mit dem Orden zu tun? Was heißt vielleicht? Es ist sehr wahrscheinlich, dass er nicht ohne Grund mit uns nach Florenz gereist ist.

Lavinia
Ich verdrehte genervt die Augen. Es war offensichtlich, worauf Lucia hinauswollte. Aber andererseits war es wirklich mehr als wahrscheinlich, dass seine Geschäfte etwas mit den Templern zu tun hatten. Und meine Schwester interessierte sich für alles was mit dem Orden zu tun hatte. Aber die Wahrheit war, dass unser Vater und niemals aufnehmen würde. Ich hatte mich damit abgefunden, Lucia fiel das deutlich schwerer. "Lass mich raten, es geht entweder um eine Frau, oder um den Orden. Da wir erst seit kurzem hier sind, gehe ich von letzterem aus. Wobei, bei deinem Tempo kann man nie wissen.."

Lucia:
"Was denkst du bitte von mir?" Leonardo sah Lavinia gespielt empört an.
"Und Schwesterherz, warum genau sollte ich dir sagen, was ich vorhabe?", fragte er wieder an mich gewandt.
Ich rückte etwas näher an meinen Bruder und neigte meinen Kopf zur Seite.
"Komm schon. Du erzählst mir doch sonst auch immer alles.", versuchte ich ihn zu überzeugen.

Lavinia
"Das schlimmste, wie immer." gab ich zurück und ging zu den beiden herüber. "Gegenfrage: Warum solltest du uns nicht sagen, wo du hingehst?" Ich nahm auf einem dritten Sessel platz. "Ich meine, was kann wichtiger als der Gottesdienst sein?" fragte ich meinen Bruder ironisch. "Und jetzt erzähl endlich!"

Lucia:
"Gott wird mir schon verzeihen, wenn ich ihn einmal versetze.", entgegnete Leonardo.
"Das ist nur ein ganz gewöhnlicher Auftrag und hat rein gar nichts mit den Templern zu tun!"
Ich merkte, wie mein Bruder das Thema langsam aufregte.
"Warum erzähle ich euch das überhaupt?! Das echt euch eigentlich überhaupt nicht an."
Leonardo stand wütend auf und ging auf die Tür zu.
"Wolltet ihr nicht noch in die Kirche?"

Lavinia
Oh oh. Das könnte böse enden. Ich und Lucia hassten es beide, wenn man uns etwas verheimlichte, vor allem bei Leonardo. Aber Lucia rastete in solchen Gelegenheiten manchmal aus, und jetzt hatten wir zumindest eine gute Chance darauf. Ich stand auf und verschränkte meine Arme. "Natürlich geht es uns nichts an! Und kann man auch nichts sagen, weil wir ja nur dumme unwissende Mädchen sind." Langsam ging mir das wirklich auf die Nerven. "Wir sind ja nicht mal im Orden." ergänzte ich. "Aber wenn es so rein gar nichts mit dem Orden zu tun hat, warum erzählst du es uns dann nicht einfach? Außerdem ist es einfach lächerlich, sich wegen so etwas gleich so aufzuregen."

Lucia:
"Ich rege mich nicht auf!", fuhr uns Leonardo an.
"Das hört sich aber anders an." Ich stand ebenfalls auf und stellte mich neben meine Schwester.

Lavinia
Ich zog eine Augenbraue hoch. "Lucia hat recht, das hört sich ganz anders an!" stimmte ich meiner Schwester zu. "Ach nein, nur Mädchen regen sich auf, bei euch ist sowas eine 'laute Meinungsäußerung', entschuldige, ich vergaß. Mal ganz ehrlich Leonardo, warum führst du dich jetzt so auf?". "Lass den Zynismus Lavinia!" wieß mich mein Bruder zurecht. "Ich führe mich überhaupt nicht auf, ihr mischt euch einfach nur in Sachen ein, die euch rein gar nichts angehen. Haltet euch gefälligst da raus!" herrschte er uns weiter an. Jetzt wurde es langsam sogar mir zuviel. "Du bist hier in meinem Zimmer Leonardo, wenn du dich abreagieren willst, dann geh woanders hin" sagte ich langsam und mit deutlicher Gereiztheit in der Stimme. "Wir sind nicht deine Dienstboten, die du einfach so anschreien kannst. Wir sind deine Schwestern. Wir sind hier, um mit den Medici zu verhandeln, und dafür müssen wir einen guten Eindruck machen. Und das geschieht sicher nicht dadurch, dass du an einem sehr wichtigen Feiertag nicht am Gottesdienst teilnimmst. Also wenn du schon vorhast, mir hier alles zu ruinieren, dann wüsste ich doch gerne den Grund dafür!"

Lucia:
Ich biss mir auf die Lippe. Jetzt musste ich mich wirklich zusammenreißen. Ich war schon wütend auf Leonardo, aber langsam begann ich mich auch über Lavinia aufzuregen. Seit die Riario-Familie angeklagt würde, kümmerte sich jeder nur noch um unsere Beziehung zu den Medici. Ich hätte schon seit Monaten verheiratet sein sollen, aber unserer Familie waren die Medici ja viel wichtiger.
Gerade haben wir noch darüber diskutiert, dass den Frauen unserer Fanilie der Orden verschwiegen wurde und jetzt muss Lavinia mal wieder sich in den Mittelpunkt stellen.
"Wenn dir dein Gottesdienst so wichtig kst, dann geh doch hin! Denkst du etwa, die achten auf mich?! Es fällt dich eh niemandem auf, wenn ich nicht erscheine.", rief Leonardo.
Zum Glück, dachte ich mir. Ich hatte eigentlich genau den gleichen Gedanken wie er, jedoch wollte ich jetzt nicht gerade für ihn argumentieren und so wie ich mich kannte, hätte ich mich nicht länger beherrschen können und Lavinia auch einfach angeschrien.

Lavinia
Ich merkte, dass Lucia versuchte sich zu beherrschen, jedoch schien sie jetzt nicht mehr nur auf Leonardo wütend zu sein. Na Bravo! Langsam aber sicher wurde ich wirklich wütend, doch ich versuchte meine Gefühle unter Kontrolle zu halten. "Natürlich achtet man auf dich, was denkst du denn? Seit Marco in Rom ist, repräsentierst du den ältesten Sohn der Familie. Florenz war immer einer der wichtigsten Verbündeten Venedigs. Und, es mag dir vielleicht nicht aufgefallen sein, aber Vittoria hat zur Zeit größere Probleme. Und mir ist es wichtig, dass meine Schwester nicht am Galgen endet. Aber das scheint ja jetzt nicht das Problem zu sein, oder?" wandte ich mich an meine Schwester.
Ja, sie war definitiv sauer auf mich. "Dir geht es wieder nur um den Orden, ach zur Hölle, es geht euch allen nur um den Orden!" Ich schüttelte den Kopf, drehte mich um und ging zum Fenster. Warum hab ich sie nicht gleich beide rausgeschmissen? Es kostete mich einiges an Energie, meine Maske zu behalten. So schlimm hatte ich mich mit ihnen das letzte mal gestritten, als ich vierzehn war. Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, ich glaube es ging um Carlotta. Ich habe in den letzten Jahren genau fünf große Wutanfälle gehabt, und nur einer hatte mit meiner Schwester zu tun gehabt. Eigentlich hatte ich keine große Lust, es auf einen zweiten ankommen zu lassen, aber ich war übermüdet, gestresst und von den Geschehnissen der letzten Wochen ziemlich genervt.

"Mir geht es nicht nur um den Orden!", rief ich und drehte mich zu meiner Schwester.
"Lucia!", versuchte mich mein Bruder zu beruhigen. Er wusste, was passieren konnte, wenn ich wieder so ausrasten würde.
"Lass mich gefälligst los!", fuhr ich ihn an, als ich merkte, dass er mich an meinem Arm zu sich zück zog.
"Mich regt es zur zeit einfach nur so auf, dass sich jeder nur um dich kümmert. Natürlich mache ich mir sorgen um Vittoria, aber du bist in Krüger zur so egozentrisch geworden. Es ist ja nicht so, als ob Leonardo und ih keine Probleme hätten. "

Lavinia(Lia)
Ich fuhr herum. "Ja natürlich, der heilige Leonardo, kaum hat er ein Problem, sind meine Probleme nichtig!" Ich deutete auf meinen Bruder. "Wird er vielleicht an einen Typen verschachert, den er nicht kennt? Du hast Borghese wenigstens ein paar mal getroffen. Ich weis über Giuliano nur, wie er aussieht! Dazu kommt, dass die Medici angeblich mit den Assassinen im Bunde stehen. Glaubst du vielleicht, die werden begeistert sein, die Tochter eines mächtigen und einflussreichen Templer in der Familie zu haben? Außerdem mag dir vielleicht noch nicht aufgefallen sein, aber es geht hier nicht um mich, ich bin nur das Mittel zum Zweck. Es geht hier nur darum, die Medici zu besänftigen, und Florenz als Verbündeten zu behalten! Warum bin ich hier anscheinend die einzige, die das interessiert?" Ich warf nochmal einen wütenden Blick zu meinen Geschwistern, bevor ich mich umdrehte und auf die Tür zu meinem Schlafzimmer zuging. "Lavinia warte!" rief mein Bruder mir hinterher.

Lucia:
Wie ich das hasste. Immer, wenn Lavinia irgendetwas nicht passte , verzog sie sich wieder in ein anderes Zimmer. Das war so typisch für sie.
"Warte doch!", rief mein Bruder nochmals und lief ebenfalls auf die Tür zu. Wenigstens hat er mich Krug wieder losgelassen.
"Ach, erst redest du von deiner verlobung und unserer Beziehung zu den Medici, als sei dir nichts wichtiger und jetzt beschwert du dich darüber.", sagte ich zu Lavinia und verschränkte meine arme.
"Lucia! Es reicht langsam!" Leo drehte seinen Kopf kurz in meine Richtung und starrte mich wütend an.

Lavinia
Ich war so kurz davor, zurückzugehen und Lucia eine zu scheuern. Warum machte sie das jetzt? Sie war immer diejenige gewesen, die am besten verstand, wie ich mich fühlte. Aber anscheinend war ihr das im Moment egal. Ich drehte mich um. "Es ist mir wichtig! Aber nicht aus dem Grund, weil ich jetzt heiraten werde, und sich die ganze Welt nur um mich dreht, sondern weil es notwendig ist, um unseren Stand zu bewahren. Du weißt genau, dass ich nicht glücklich damit bin! Ich hätte lieber in jede andere adlige Familie eingeheiratet, als die, die gerade versucht, meine Schwester und ihre Familie in die Hände zu bekommen. Außerdem unterstützen sie die Assassinen! Ich kann nichts dafür, dass Vater beschlossen hat, mich mit Giuliano zu verheiraten!" Doch, im Grunde wusste ich, warum ich dafür eher geeignet war, als Lucia. Das eh schon gespannte Verhältnis zwischen unseren Familien hätte sich durch eine Braut, die des öfteren vor Wut tobte, nicht unbedingt gebessert. Doch nur weil ich mein Temperament besser unter Kontrolle hatte, hieß das nicht, dass ich keines besaß. Ich ging nur meistens einfach, wenn mir etwas wirklich zuviel wurde. Doch das war mir im Moment nicht möglich, weil mein Bruder mir den Weg versperrte. "Lass mich durch Leonardo!"

"Lavinia, lauf jetzt bitte nicht einfach wieder weg.", versuchte Leo meine Schwester zu beruhigen.
Lavinia fauchte und versuche Leonardo zur Seite zu schubsen. Leonardo hielt sie jedoch am Arm fest und zog sie wieder zurück und Zimmer.
"Beruhigt euch doch endlich!", rief er in den Raum hinein.
"Ihr seid bestimmt nur so gereizt, weil ihr schon seit Tagen nicht mehr geschlafen habt."
Leonardo hatte wahrscheinlich recht. Ich hatte meine Schwester schon seit Jahren nicht mehr so angeschrien und langsam begann ich nch mies zu fühlen.

Lavinia
Ich versuchte mich aus Leonardos Griff zu befreien, gab es aber bald auf. Er war einfach stärker als ich. Vielleicht hatte er Recht. Ich hatte nicht besonders gut geschlafen, und es stresste mich sehr, dass das Leben zumindest teilweise von meinem Verhalten abhängig war. Es tat mir jetzt schon leid, was ich Lucia gerade vorgeworfen hatte, sie hatte sich nie um etwas anderes als um unsere Familie gekümmert, jetzt zu behaupten, dass es sie nicht interessierte war sogar nachdem, was sie zu mir gesagt hatte, ungerecht. Aber es war nicht meine Art, mich für irgendetwas zu entschuldigen, auch nicht bei meiner Schwester. Mein Bruder ließ meinen Arm los und strich mir übers Haar. "Wenn ihr euch jetzt alle wieder beruhigt habt, könntest du dich ja vielleicht anziehen, und dann könnten wir überlegen, ob uns nicht irgendetwas spannenderes einfällt, als in die Kirche zu gehen." meinte er. Ach, plötzlich dann doch. Kaum stritt ich mich mal mit Lucia, rückte Leonardo mit der Wahrheit raus. Man sah ihm zwar an, dass er das nur tat, um uns am weiterstreiten zu hindern, aber ich freute mich trotzdem, dass er uns endlich die Wahrheit sagte. Ich dachte kurz darüber nach, ob ich das verantworten konnte, kam aber zu dem Schluss, dass es wahrscheinlich am sinnvollsten war, einfach mitzumachen. "Heißt das, du nimmst uns mit?!" fragte ich meinen Bruder und sah ihn erwartungsvoll an.

Lucia:
"Ja...", seufzte Leonardo.
Wow, da streite ich mich einmal mit meiner Schwester und Leonardo ist schon zu allem zu überreden. Wenn dadurch die gute Beziehung zwischen Lavinia und mir nicht gerade so gefährdet würde, würde ich es ja öfter machen.
Ich sprang vor Freude ein klein wenig auf, als Leo sagte, er würde uns mitnehmen. Dann sah ich wieder zu Lavinia. Hoffentlich nahm sie es mir nicht allzu übel, dass wir uns vorhin so angeschrien haben.

Lavinia
"Perfekt!" meinte ich, und ging nun wieder zur gegenüberliegenden Tür die zum Korridor führte. Ich nahm mir einfach vor, den Eklat eben zu ignorieren und so zu tun, als wäre nie etwas gewesen. "Bitte setzt euch noch kurz, ich mache mich so schnell es geht fertig." Ich öffnete die Tür und klatschte in die Hände und rief nach meiner Bediensteten Giulia. Als sie kurz danach in der Tür stand, saß ich bereits wieder vor meinem Spiegel. "Wie kann ich helfen Madonna?" fragte sie. "Such mir etwas passendes zum Anziehen heraus und mach mir die Haare. Etwas elegantes, aber nichts zu aufwändiges, es sollte schnell gehen." wies ich sie an, und sie eilte auf meine Garderobe zu. "Mädchen! Ich werde es nie verstehen." meinte mein Bruder und ließ sich erneut in einen Sessel fallen. "Warum müsst ihr eure Kleidung immer so sorgfältig auswählen und braucht ewig um euch die Haare zu machen? Ihr könntet sie einfach offen lassen, das wäre sehr viel weniger aufwendig!" Offenbar hatte auch er sich dazu entschlossen, den Streit gerade zu ignorieren. "Weil das auch einfache Bauern können. So unterscheiden wir uns besser von denen." erwiderte ich ihm. "Hm, aber Lucia trägt ihre Haare ziemlich oft offen, und du manchmal auch." setzte Leonardo dagegen. "Weil unsere Haare besser aussehen, als die von Bauern. Außerdem stehen Lucia offene Haare." entgegnete ich. "Besser als mir jedenfalls. Warum zur Hölle rede ich mit dir eigentlich über so etwas?" Ich schüttelte den Kopf und wandte mich wieder meinem Spiegelbild zu.

Lucia:
"Das frage ich mich auch.", antwortete ich Lavinia.
Im Gegensatz zu ihr war ich bereits fertig angezogen und ich hatte gerade auch keine Lust, mir die haare machen zu lassen, also setzte ich mich wieder neben Leonardo in den Sessel und sah gelangweilt im den Raum. So wie ich meine Schwester kannte, könnte das noch eine Weile dauern.